Acum 15 ani
11 ian. 2009
PAYSAGE D'HIVER
Steineiche
Die Baumfrau
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
dann blaut der Tag wohl aus, versinkt im All
greift Wolkenschattenhand mein Herz
verblassen schauernd Träume
Wolkendrachen steigen auf am Horizont
wie mächtige Schattenrisse
breiten weisse Nebelweiber feuchte
Schleier in die dunklen Räume
kriechen Schatten durch's Frostgras
Irrfahrten im Nebelsee
singt leise der Wind
und zieht ein ins Geäst
fällt Regen - trauerschwer -
klingt, schweigt, verstummt.
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
wildert die Nachtamazone im Wald
antlitzlos giesst sie dunklen Wein in dunkle Schalen
hüllt den Baum in ihr Geheimnis ein
streift der Wind an seinen Mantelsaum
und schmiegt sich in Blätter und Rinde
entblättert alle Ängste:
löbliche Einsamkeit
efeuerstickt
in Erdenmutters Dunkelheit
haucht monddunkler Nachtwind
die Stirne klar
und lispelt ein Märchen von Trauer und Traum
weiss der Baum die Zeichen
Die Baumfrau: Steineiche
Er empfängt den Himmel
mit offenen Armen.
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
dann füllt der Baum mit Liedern sich
geordnetes Chaos - Gespinst aus Worten und
Schweigen.
Treten wandernde Schatten ins Sternbild Orim
als klangloses Grauen.
Peitschen Winde im Aufbruch pestschwarze Blätter
von Wüste zu Wüste
Der Himmel hat dann keine Tränen mehr
und die Äste sind mordbehangen.
Steigen Sturm und Blitze wie funkelnde Engel
durch des Baumes starke Gestalt.
Der Baum weiss die Zeichen.
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
presst sich der Baum in die Erde
aus dem grossen Eis gekommen
für eines Weltenalters Schlaf
aus Sternensturm geboren
tropft Angst aus dem Runenbaum
lässt der Wind in blinder Wut die Peitsche tanzen
ausgestossener Spielmann rührt an Hadesharfen
gleiten Nebel hinunter in ozeanische Winter.
Eisbaum im Sarg unter kalten Sternen
verstossen ins eigene Eis
das Antlitz der Steine an den Wurzeln:
Unterschlupf für eingesponnene Tränen
__________
Der Baummann
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
empfange ich das Feuer aus dem Herzen der Erde
leben Jahrtausendstufen in meiner Rinde
Sternenbaum, Feuerbaum
wurzelt in versteinerter Erde
nach Norden beugt mich der Sturm
wohne ich im Haus der Winde
die meine Blätter auf Schattenjagd schleifen
Jahreszeitengespinst verschleiert mir die Stirn
reglos horchender Geist
umgeben von Masken
und Stimmen der Nacht
Der Baummann: Steineiche
__________
Der Baum
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
fliehen Nebelfeen
und kreisen
durch die Schauer gekühlten Laubes
nistet Nachtvogel in seinem Haar
schwirren schwarze Raben durch des Baumes Tage
zauberalt wissen sie den Sturm
überdauern den Traum
schreit aus der Schattenkrone der Mord
dunkel im Gegenlicht
reissen Aschenwirbel Schrei und Schatten fort
tritt die Nymphe aus verschatteten Armen
wehen Herbstgold und Wintersilber über ihn hin.
Der Baum: Steineiche
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
besteht er schweigend den Ansturm der Winde
die klirrende Eishand
die flüssige Lava
den schwarzen Tropfen
die Jahreszeiten und
Zeichen der Jahrhunderte
ruhen auf seiner Schulter Stern und Vögel aus
wohnen Ahnen in seinen Ästen
erzählen von alten Zeiten
zwischen Mitternacht und Morgengrauen
ist er ganz stolz des Stammes
und Aufschrei in Feuer und Brandung und Sturm
und lauscht in den Anfang der Sterne.
Schattengang
Manche Menschen suchen die Wahrheit in den Traeumen,
aber was ich dir erzaehlen moechte ist kein Traum,
Traeume sind wirr und truegerisch.
Ausgestossen, schlug ich meinen Weg zum Schloss.
Mit einfallender Finsternis,
erwachte ein enormer Hunger nach der Essenz des Lebens in mir.
Ich wusste, dass der Weg zum Schloss diesmal anders verlaufen wuerde.
Ich spuerte, wie sich die Grenzen des Schneewaldes miteinander,
mit seinen Bergen und dem Sternenhimmel,
hin zum Unendlichen verbanden.
Ich merkte, wie der Wald, das Universum, das Schloss,
Ich dunkle Gestalt, die Berge,
wie das alles meine ureigenste Essenz ist.
Ich hatte mich damit verbunden, mich gefunden
und ich dringe nun weiter ein.
Es offenbaren sich mir Licht und Schatten,
wie man sie mit aeusseren Augen nicht sehen kann:
Moloch
Betrachtet man die Sterne (welche uebrigens auch am Tage sichtbar bleiben) dieser Welt etwas genauer,
so faellt einem, besonders bei Nacht, auf,
dass sie mit geheimnisvollen Linien miteinander in Verbindung zu sein scheinen.
Dies ergibt wunderbare Formen (aehnlich derer von Eiskristallen).
Mir schwindelt: Das Schicksal!
__________
Die Zeit des Torremond
Der Wald, ein leerer, abweisender Ort,
eine Halle mit einem Dach aus starken Aesten,
das von den Saeulen der Staemme gestuetzt wird.
Der Fruehling dringt nicht bis hierher vor
und ich bewege mich durch die unveraenderliche Dunkelheit des Winters
und die Wesen der Nacht umkreisen mich,
gehen mit mir durch diese Waldhalle.
Kalte Boeen blasen durch die Baumwipfel.
Der Schneewald:
Eine weisse Landschaft aus zerkluefteten Felsgraten und Bergkaemmen,
die immer hoeher waechst
und zu den schroffen, gewaltigen, schneebedeckten Bergen am Horizont fuehrt.
Sogar aus dieser Entfernung verspuere ich die riesige Hoehe und Kaelte der Berge.
Eis- und schneeueberzogene Berggiganten erstrecken sich wie eine maechtige Barriere dieser Welt.
Ich befinde mich in der Zeit des Torremond.
Er leuchtet mir den Weg... denn der Weg ist das Ziel...
Ich sehe die Sicht der Wolfsaugen und den Anfang der Sterne...
__________
Atmosphaere
Kristallne Luft
Macht, diese Atmosphaere
Einziehende Kaelte
seh ich die Eiskoenigin
dieser Atmosphaere
Mach die Augen zu
und spuere diese Atmosphaere
kristallne Luft umgibt mich
und Macht, diese Atmosphaere
die Haut wird geschmeidig
und Kalt
Meine Haare sind weiss von Kristallen:
Schnee und Eis der Luft,
gefrorene Tautropfen
diese Atmosphaere
Gib mir deine Hand und
geh mit mir durch
diese Atmosphaere: Kalt
diese Atmosphaere...
__________
Das schwarze Metall-Eisen
Ich werde von den Gefuehlen an die Herrscher des Kriegens/Jagens erinnert:
Fletschende Zaehne und Geraeusche der Waffen, welche auf Fleisch auftreffen.
Uebelkeit steigt in mir empor,
wenn die Bilder der sich in weisses Fleisch grabenden, spitzen Zaehne und Klingen vor meinem inneren Auge erscheinen
und ich merke, wie ich eingehe in die Finsternis.
Die blaeuliche Dunkelheit des schwarzen Metal-Eisens meiner Klinge...
Winterkaelte
Ich schreite...
Ich schreite schweren Schrittes
durch die Winterkälte...
Immer zu... immer zu...
Die Schatten der Bäume öffnen
neue Welten vor mir
Ein Herz von flimmernden
Hirngespinsten ohne Halt und ohne Boden
Feuer des Winters,
Herr der Träume
Vater aller Türen: Öffne!
__________
Ich starre...
Ich starre aus dem Schwarz
meiner Augen in diese Welten...
und dieses Schwarz starrt in mich zurück
geht nahtlos in die Welten über.
Vernarbt, zerfurcht,
von unsäglichem Grimm gezeichnet
und die Eisgebirge und die Kälte,
unscheinbar doch klar,
durchdringen mein innerstes Ich
um kalt zu walten
durch Gewalten, Zähigkeit und die Festung
der Wall der Welten zieht durch die Schatten
und ich durchdringe
die inneren Stimmen (kalte Augen)
des Todes.
__________
Einsamkeit...
Einsamkeit durchzieht die Luft
dürre Äste des Geistes' Gebrechlichkeit
irgendwann wird meine Sehnsucht
Erfüllung finden.
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Winter...
Winter,
oh du wunderbare Welt der Dunkelheit
umhülle meinen Geist mit deinen Schwingen
und lehre mir den unsichtbaren
Pfad der Vergessenheit
Es gibt keine Grenzen mehr.
__________
Eintritt in die Sphaeren...
Eintritt in die Sphären
Nun empfinde ich mein Geistesselbst
durchwoben mit astralen Linien des Kosmos
Überwindung, Transformation
zu transzendentalem Formgefüge.
Wie Tanz der Flocken
in einer lauen Winternacht,
gebe ich mich deren Formbildung hin
und erkenne die Macht in seinen Händen.
__________
Finsternis...
Finsternis ist das Reich der Sterne
unbekannter Weltengeist,
keiner vermag zu hören,
der nicht ein Wissender geworden ist.
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